Ein Rotkäppchen zum Ende

 

Kein Nachwuchs für gemischten Chor: Eine Rotkäppchenskulptur mit einem Wolf haben Hans Diebel, Hans Hehr, Helmut Conradi und Karl-Heinz Manz (von links) zur Erinnerung an den Gemischten Chor Friedigerode an der Schutzhütte auf dem Eisenberg aufgestellt. Foto: Löwenberger/nh

 

Friedigerode. Der gemischte Chor Friedigerode wird sich zum Ende des Jahres 2015 auflösen. Der Grund: Es fehlt der Nachwuchs in den Reihen der Sänger.

 

Krankheiten und Todesfälle hätten in den vergangenen Jahren den Fortbestand des Chores in hohem Maße beeinträchtigt, sagt der ehemaligen Ortsvorsteher Hans Hehr. Nachwuchs sowohl in den Frauen-, als auch in den Männerstimmen sei nicht in Sicht. „Damit gehen 123 Jahre Chorgesang in Friedigerode dem Ende entgegen“, bedauert Hehr.

 

Sehr geeherte Jubiläumsgäste,

 

liebe Friedigeröder,

 

 

 

ich überbringe im Namen der Friedigeröder Vereine die allerherzlichsten Glückwünsche zu diesem besonderen Jubiläum.

 

130 Jahre Chorgesang gibt es in Friedigerode. Auf eine solch weit zurückreichende Tradition können nur wenige Vereine in unserem Hessenland zurückschauen.

 

Diese lange Zeit den Chorgesang zu betreiben und zu pflegen zeigt die große Freude auf, mit der Menschen dem gemeinsam ausgeübten Gesang begegnen.

 

„In Freud und Leid zum Lied bereit“

 

steht auf der alten Fahne des Chores geschrieben, die aus der Gründerzeit des Chores stammt. Diesem Motto ist der Chor bis zum heutigen Tag immer treu geblieben. Niemand in Friedigerode kann sich eine Veranstaltung ohne den Chor so richtig vorstellen, denn die Mitglieder des Chores waren und sind bis heute immer bereit öffentliche und private Veranstaltungen zu begleiten und damit wesentlich dazu beizutragen diesen Veranstaltungen eine würdigen und festlichen Rahmen zu geben.

 

 

 

Dass dies so war und auch heute noch so ist, sollte nicht als selbstverständlich angesehen werden. Ich halte dies für eine besondere Leistung für die wir Friedigeröder heute ein sehr großes Dankeschön sagen möchten.

 

 

 

Nun hat sich ja der Chorgesang in der Geschichte des Vereines seit seinem Bestehen in 1882 gewandelt.

 

In den Kriegsjahren des 1. und 2. Weltkrieges wurden notgedrungen die Aktivitäten des jeweiligen Vereins eingestellt. 

 

 

 

Waren es früher nur die Herren, die dem Gesang frönen durften, so sind heute die Frauen von Friedigerode mit im Boot und gestalten das erfolgreiche Vereinsleben auch an führender Spitze mit.

 

Ich bin mir sicher, dass es auch schon zu Beginn der Sangestradition in Friedigerode Frauen am Gesang interessiert waren.

 

Die stolze Männerwelt hat sie schlicht nicht gelassen. Erst im Jahr 1972 als die Zahl der sangeskräftigen Männer nachgelassen hatte, bemühte man sich um die Damenwelt und gründete den heute bekannten und erfolgreichen „Gemischten Chor Friedigerode“.

 

 

 

Allen, die über diese 130 Jahre hinweg dazu beigetragen haben, das kulturelle Leben in Friedigerode zu gestalten möchte ich an dieser Stelle nochmals Danke sagen.

 

Besonders hat dies Gültigkeit für die in den Vereinsvorständen tätigen Sängern.

 

Stellvertretend für alle aktiven Sängerinnen und Sänger möchte ich besonders die Chorleiter des „Gemischten Chores Friedigerode“ nennen. Seit 1953 begleitete Anton Heidl den Chor in verantwortlicher Position. Heute sorgt unser Hans Diebel dafür, dass die Sägerinnen und Sänger auch weiter Freude am Chorgesang haben dürfen.

 

Erwähnen möchte ich auch Chorleiter Alfred Laudenbach, dem die Friedigeröder ihr Heimatlied „Wo stolze Buchenwälder mächtig rauschen“  verdanken. Es stammt aus seiner Feder und wurde von ihm im Jahr 1948 geschrieben.

 

 

 

Ich wünsche den Sängerinnen und Sängern des Gemischten Chores Friedgerode am heutigen Tage und für die Zukunft auch weiterhin Freude am Chorgesang und eine weitere erfolgreiche Vereinsarbeit.

 

 

 

„Wo man singt da lass Dich nieder,

 

böse Menschen kennen keine Lieder“

 

 

 

damit möchte ich schließen und wünsche uns allen eine schöne Jubiläumsfeier.

 

Holger Hehr, Vors. Heimat- & Kulturverein Friedigerode e. V. im August 2012